PROJEKT TEXT
Performance und Videoinstallation
Landesvertretung des Saarlandes*, Berlin 2001 Originaldauer 40 Minuten
Performance/ Videoinstallation: Walli Höfinger
Live Stimme: Christiane Hommelsheim
Kamera/Fotos: Max Sendtner-Völderndorff, Ralf Groninger, Hanna Lippmann
|
Porträts - Gesichter, die sich transformieren - das Sichtbar-Werden einer Verwandlung
Zu sehen ist eine Mixed-Media-Performance vor 2 Screens und einem Monitor. Auf den Screens ist jeweils die Künstlerin zu sehen, die langsam ihr Gesicht mit einer Substanz bedeckt. An den Stellen des Gesichts, die bedeckt werden, kommt ein Element (z.b. Wasser) zum Vorschein, der Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis das Gesicht ganz verschwindet und sich auflöst. Auf dem Monitor sind in den Phasen zwischen den Porträts nackte laufende Füße zu sehen. Der Live-Sound von Christiane Hommelsheim bildet einen meditativen Klangraum, der sich in Stimmung und Dynamik auf die auftauchenden Bildsequenzen bezieht.
*Die Landesvertretung des Saarlandes vergibt Stipendien an saarländische Künstlerinnen und Künstler. Walli Höfinger wurde für den Bereich Bildende Kunst mit dem SaarStip ausgezeichnet.
|
Zum SAARSTIP!
2001 Stipendium Saarstip!
Künstlerische Saar-Projekte in Berlin
Saarbrücker Zeitung, Februar 2001
WAS DREI STIPENDIATEN DER LANDESVERTRETUNG IN IHREM JAHR IN DER BUNDESHAUPTSTADT PLANEN
Was machen saarländische Künstler mit viel Zeit und ausreichend Geld ein ganzes Jahr lang allein in Berlin? Projekte natürlich. So auch die 3 Saar-Stipendiaten, die je 50000 Mark erhalten, um sich ein Jahr lang in der Hauptstadt aufzuhalten - das Stipendium ist eine Initiative der Bevollmächtigten des Saarlandes beim Bund, Staatssekretärin Monika Beck, gesponsert von der Saarland-Sporttoto-GmbH und er Saar LB-Girozentrale. Jetzt stellten die Gewinner, die Performance- und Videokünstlerin Walli Höfinger, der Schriftsteller Martin Bettinger und der Drehbuchautor Daniel Texter auf einer Pressekonferenz ihre Pläne für Berlin vor.
Höfinger (geboren 1966) möchte zum Thema Vernetzung von Körper und Neuen Medien recherchieren und ihre Ergebnisse in 4 Performances in Berlin öffentlich machen. Bettinger (geboren 1957) erwartet sich vom Ort Berlin eine sprachliche Reaktion, er will in Form von Gedichten, kurzen Geschichten und Momentaufnahmen über die Stadt schreiben. Daniel Texter (geboren 1973) schließlich will die Zeit nutzen, um ein Drehbuch nach einer Erzählung des Münchner Autors Sky Nonhoff zuende zu schreiben, für dessen Exposé er beim 11. Saar-Loor-Lux Film- und Videofestival bereits den Förderpreis des saarländischen Ministerpräsidenten erhalten hatte. Außerdem will die Landesvertretung den Künstlern wichtige Kontakte verschaffen, wie Monika Beck erklärte; durch Vermittlung von Michel Friedmann, Kulturberater der Landesregierung, werde etwa ein Kontakt zwischen Daniel Texter und der Filmproduzentin Regina Ziegler sowie Volker Schlöndorff möglich; Höfinger werde mit der Akademie der Künste und dem Neuen Berliner Kunstverein in Verbindung treten, Bettinger mit dem Literarischen Kolloquium.
Ein schönes Programm also, das die drei vor sich haben - auch wenn die Sterne für Saarländer „im Reich“ nicht immer gut stehen, wie Bettinger ironisch anmerkte: „Als Saarländer kann man, wenn man über die Landesgrenze geht, ja nur scheitern. Das beweisen ja die grossen Beispiele aus der Politik wie Lafontaine und Klimmt. Am gründlichsten ist Erich Honneker in Berlin gescheitert. In diesem Sinne wäre also auch ein Scheitern kein Beinbruch.“ Wir wünschen trotzdem gutes Gelingen.